Augen lasern: Methoden, Risiken, Kosten (2024)

Augenlasern: Methoden

Es stehen verschiedene Behandlungsmethoden zum Augenlasern zur Verfügung. Die folgende Tabelle bietet eine Übersicht über einige der gängigsten Verfahren:

Verfahren

Anwendung bei

Schnittinstrument

Korrektur mit

OP-Dauer (beide Augen)

Heilung

LASIK

Kurzsichtigkeit (bis -8 dpt), Weitsichtigkeit (bis +3 dpt), Hornhautverkrümmung (bis +5 dpt)

Mikrokeratom

Excimerlaser

15 Minuten

1-2 Tage

Femto-LASIK

Kurzsichtigkeit, Weitsichtigkeit, Hornhautverkrümmung; bei dünner Hornhaut

Femtolaser

Excimerlaser

25 Minuten

1-2 Tage

PRK

Kurzsichtigkeit (bis -6 dpt), Hornhautverkrümmung (bis +5 dpt)

Excimerlaser

Excimerlaser

10 Minuten

3-7 Tage

LASEK

Kurzsichtigkeit (bis -6 dpt), Hornhautverkrümmung (bis +5 dpt); bei dünner Hornhaut

kein Schnitt, sondern Gewebeablösung mittels Alkohol

Excimerlaser

20 Minuten

3-7 Tage

ReLex SMILE

Kurzsichtigkeit (bis -8 dpt), Hornhautverkrümmung (bis -5 dpt)

Femtolaser

Femtolaser

30 Minuten

5-7 Tage

Laser-Astigmatische Keratotomie (Laser-AK)

Hornhautverkrümmung (bis +3 dpt) bei Katarakt-OP oder nach Keratoplastik

Femtolaser

Femtolaser

wenige Minuten

bis 3 Monate

LASIK-Verfahren

LASIK (Laser-in-situ-Keratomileusis) ist ein Operationsverfahren zur Behandlung von Fehlsichtigkeiten wie Kurz- oder Weitsichtigkeit. Etwa 85 Prozent aller Laser-Korrekturen erfolgen mit dieser Methode. Folgende Schritte sind bei dieser Methode notwendig:

  • Betäubung: Für den Eingriff betäubt der Arzt das Auge mit speziellen Augentropfen.
  • Öffnen der Hornhaut: Mit dem sogenannten Mikrokeratom - einer präzisen, elektrischen Klinge - wird an einer vorher berechneten Stelle eine dünne Klappe in die Hornhaut (Hornhautlamelle, "Flap") geschnitten und zur Seite geklappt.
  • Abtragen der Hornhaut: Mit dem Excimer-Laser wird dann das unter dem Flap liegende Hornhautgewebe verdampft - wie viel, wurde vorab genau berechnet.
  • Schließen der Hornhaut: Nach der Korrektur wird der Flap wieder zugeklappt. Er wirkt wie ein natürlicher Verband.

Der Eingriff dauert pro Auge zwischen fünf und 15 Minuten und wird meist ambulant durchgeführt.

Je nach zugrundeliegender Sehstörung werden beide Augen oder aber nur ein Auge behandelt.

Epi-LASIK

Eine schonendere Methode zur Eröffnung der Hornhaut ist die sogenannte Epi-LASIK: Hier schneidet der Arzt keine Klappe in die Hornhaut. Stattdessen nutzt er ein stumpfes Instrument, mit dem er die oberste Hornhautschicht löst und beiseite schiebt. Der restliche Ablauf entspricht dem LASIK-Verfahren.

Femto-LASIK

Eine weitere Variante ist die Femto-LASIK. Diese Methode ist für Menschen mit sehr dünner Hornhaut geeignet. Der Arzt schneidet statt mit einem Mikrokeratom mit einem Femtosekunden-Laser die Klappe in die Hornhaut - ein Schnitt ohne Berührung. Das weitere Vorgehen entspricht dem des herkömmlichen LASIK-Verfahrens: Der entstandene Flap wird angehoben und weggeklappt. Die darunterliegende Hornhaut wird mittels Laser behandelt, bevor der Flap als natürlicher Wundverband wieder an seine Ursprungsposition gebracht wird.

Bei der Femto-LASIK-Behandlung gibt es seltener Komplikationen. Die Präzision ist deutlich höher. Deshalb gehört die Methode zu den sichersten Augenlaser-Eingriffen.

Wavefront-LASIK

Das menschliche Auge ist kein perfektes optisches System, sondern weist sogenannte Aberrationen (Brechungsfehler) höherer Ordnung auf, die einzigartig für das jeweilige Auge sind. Sie machen sich vor allem nachts oder in der Dämmerung bemerkbar - sie erzeugen komplexe, asymmetrische Verzerrungen (im Gegensatz zu den einfachen, symmetrischen Verzerrungen einer Weit- oder Kurzsichtigkeit). Diese Brechungsfehler sen sich nicht mit einer Brille korrigieren.

Stattdessen soll in solchen Fällen die Wavefront-LASIK (Wellenfront-LASIK) Abhilfe schaffen: Mittels Wellenfrontmessung können Aberrationen höherer Ordnung berechnet werden, um anschließend eine individuelle LASIK durchzuführen. Diese Wellenfront-gesteuerte LASIK soll zu einem subjektiv besseren Sehen führen als eine „normale“ LASIK.

Monovision-LASIK

Eine geeignete LASIK-Op für Patienten mit Alterssichtigkeit (Presbyopie) ist die sogenannte Monovision-LASIK. Hierbei korrigiert der Arzt die Fehlsichtigkeit nur am Führungsauge vollständig. Das andere Auge wird auf eine gute Nahsicht eingestellt. Nach einer Eingewöhnungszeit stellt sich das Gehirn darauf ein, die unterschiedlichen Bildeindrücke beider Augen zu kombinieren.

Photorefraktive Keratektomie (PRK) und LASEK

LASEK (Laser-epitheliale Keratomileusis) ist eine Weiterentwicklung der Photorefraktiven Keratektomie (PRK). Diese wurde schon in den 1980er Jahren entwickelt und zählt somit zu den ältesten Verfahren (heute weitgehend abgelöst von LASIK und LASEK):

Bei der PRK trägt der Arzt die oberste Zellschicht der Hornhaut (Hornhautepithel) für den Laser-Eingriff im Inneren der Hornhaut ab und verwendet sie nicht weiter. Nach der Operation wird das Auge für mehrere Tage mit einer luftdurchlässigen Kontaktlinse geschützt.

Bei der LASEK dagegen wird das Hornhautepithel zuerst mit 20-prozentigem Alkohol benetzt und dann als intakter Zellverband beiseite geschoben, um nach dem Laser-Eingriff wieder an die alte Stelle positioniert zu werden.

Die Heilung nach einer LASEK dauert etwas länger. Besonders bei sehr dünner Hornhaut wird diese Methode angewendet, um die Augen zu lasern. Die LASEK-Operation wird vor allem dann angewendet, wenn der Patient eine besonders dünne Hornhaut hat. Kurzsichtigkeit und Hornhautverkrümmung können so gut korrigiert werden. Bei einer Weitsichtigkeit ist die LASIK-Behandlung allerdings das Mittel der Wahl.

ReLex SMILE

ReLex SMILE steht für "Refractive lenticle Extraction / Small lenticle Extraction". Bei dieser Methode wird mit Hilfe eines Femtosekundenlasers eine linsenförmige Scheibe (Lentikel) direkt aus der Hornhaut des Auges herausgeschnitten. Dieses Lentikel wird dann über einen winzigen Einschnitt (zwei bis vier Millimetere) aus dem Auge entfernt.

Hinsichtlich Wirksamkeit und Sicherheit ist ReLex SMILE vergleichbart mit einer LASIK. Allerdings entfallt hier das flächige Ausschneiden eines Hornhautlappens (Flap) mit den damit verbundenen Risiken. Somit bleiben bei ReLex SMILE im Idealfall die oberen Hornhautlamellen intakt und dienen der zusätzlichen Stabiltät der Hornhaut.

Außerdem ist das Risiko von trockenen Augen nach dem Eingriff aufgrund des nur kleinen Einschnitts geringer.

ReLex SMILE hat aber auch Nachteile: Das Verfahren eignet sich im Gegensatz zur LASIK nicht zur Korrektur von Weitsichtigkeit. Außerdem könnte das Hornhautlentikel abreißen. Bei Menschen mit nur geringer Kurzsichtigkeit wird ReLex SMILE daher nicht angewendet.

Laser-Astigmatische Keratotomie (Laser-AK)

Die Laser-Astigmatische Keratotomie eignet sich, um eine hochgradige Hornhautverkrümmung (Astigmatismus) zu verringern. Sie ist gewissermaßen die Laser-Variante der Astigmatischen Keratotomie (AK): Statt mit einem Diamantmesser (wie bei der AK) setzt der Operateur hier mit einem Laser ein oder zwei bogenförmige, tiefe Schnitte in der Hornhaut - und zwar an den Stellen, die am stärksten gekrümmt sind. Durch die gezielten Schnitte entspannt sich die Hornhaut in der Achse des Astigmatismus, wodurch sich Hornhautverkrümmung verringert. In Folge verbessert sich die Sehfähigkeit.

Nicht nur eine angeborene Hornhautverkrümmung lässt sich mit der (Laser-)Astigmatischen Keratotomie reduzieren. Die Methode eignet sich auch bei Astigmatismus, der zum Beispiel infolge einer Grauer-Star-Operation (Kataraktoperation) oder einer Hornhauttransplantation entstanden ist.

Augenkorrektur: Vorbereitung und Nachsorge

Wenn Sie sich die Augen operieren lassen wollen, ist der erste Schritt ein ausführliches Beratungsgespräch bei Ihrem behandelnden Augenarzt. Dieser wird Ihnen die in Betracht kommenden und zur Verfügung stehenden Laser-Operationsmethoden vorstellen und die einzelnen Schritte der Augenoperation erklären. Außerdem informiert er Sie über die möglichen Risiken und die Erfolgsaussichten in Ihrem persönlichen Fall.

Voruntersuchung

Um festzustellen, ob Ihre Augen für eine Laseroperation geeignet sind, ist eine umfassende Eignungs- und Voruntersuchung wichtig. Dazu gehören zum Beispiel:

  • Vermessung der Brille
  • Vermessung des vorderen Augenabschnittes bzw. der Hornhaut (Pentacamuntersuchung)
  • Mikroskopie der Hornhaut (Endothelmikroskopie)
  • Vermessung des Augapfels (Optische Biometrie)
  • Messung der Brechkraft des Auges (Autorefraktometrie)
  • Bestimmung der Pupillenweite (Pupillometrie)
  • Messung des Augeninnendrucks (Tonometrie)
  • Mikroskopische Untersuchung des Auges mittels Spaltlampe

Die Ergebnisse der Untersuchung erlauben eine Vorhersage, ob das Augenlasern zu einer Verbesserung Ihrer Sehkraft führen kann.

Wenn Sie Kontaktlinsen tragen, sollten Sie diese drei Tage vor den Untersuchungen herausnehmen.

Zu Beginn der Voruntersuchung bekommen Sie Pupillen-erweiternde Augentropfen verabreicht. Sie sehen in der Folge etwas verschwommen - ein Effekt, der einige Stunden anhält. In dieser Zeit dürfen Sie kein Fahrzeug lenken. Bringen Sie deshalb zur Untersuchung eine Begleitperson mit, die Sie im Anschluss nach Hause fährt.

Vorbereitung auf die Augen-OP

Eine Woche vor der Operation dürfen Sie keine weichen Kontaktlinsen mehr tragen. Harte Kontaktlinsen müssen bereits drei Wochen vor der Laserkorrektur herausgenommen werden.

Vor dem Eingriff bekommen Sie spezielle Augentropfen vom Augenarzt verschrieben. Drei Tage vor der Operation müssen Sie diese Tropfen dreimal täglich anwenden.

Am Operationstag können Sie Mahlzeiten und Medikamente wie gewohnt einnehmen. Verzichten Sie allerdings auf:

  • Rauchen
  • Parfum
  • alkoholhaltige Deodorants
  • Makeup
  • Schmuck

In der Klinik bekommen Sie nochmals Augentropfen zur OP-Vorbereitung und Tropfen zur Betäubung des Auges. Die Dauer der Operation hängt von der Art des Eingriffs ab. Pro Auge benötigt ein erfahrener Arzt etwa fünf bis 15 Minuten.

Nach der Laser-OP

Nach der Behandlung bleiben Sie noch etwa 20 bis 30 Minuten in der Klinik oder der Praxis. Am Anfang reagieren die gelaserten Augen etwas empfindlich auf Licht. Deshalb sollten Sie eine Sonnenbrille zum OP-Termin mitbringen und sie im Anschluss je nach Bedarf tragen.

Trockene Augen sind nach dem Lasern eine häufige Beschwerde. Bei vielen Patienten tränt das Auge auch vermehrt direkt nach dem Augenlasern. Schmerzen sind dagegen nicht zu erwarten. Bereits einen Tag später sollte sich ein nahezu normales Sehvermögen einstellen, das in den nächsten Wochen aber noch etwas schwanken kann.

Die Heilungsdauer nach dem Augen-lasern ist von Patient zu Patient verschieden. In der Regel stabilisiert sich das Sehvermögen innerhalb von vier bis sechs Wochen nach dem Laser-Eingriff.

Nachsorge und Verhaltensregeln

Nach dem Augenlasern erhalten Sie vom Arzt Augentropfen mit genauen Anweisungen, wie diese anzuwenden sind. Halten Sie sich daran - das ist wichtig für den Heilungsprozess des Auges.

In bestimmten Zeitabständen nach dem Laser-Eingriff sollten Sie zu Nachsorgeuntersuchungen beim Augenarzt erscheinen: Die erste Kontrolluntersuchung erfolgt am Tag nach der Augenkorrektur, die zweite eine Woche nach dem Eingriff. Einen Monat nach dem Lasern steht die dritte und letzte Nachsorgeuntersuchung an.

Im weiteren Verlauf sind regelmäßige Kontrolluntersuchungen beim Augenarzt ratsam, etwa einmal im Jahr.

Wenn Sie nach dem Augenlasern Beschwerden haben, sollten Sie immer sofort Ihren Arzt aufsuchen und nicht auf die geplanten Untersuchungstermine warten.

In den ersten beiden Tagen nach dem Eingriff sollten Sie Ihre Augen schonen und auf Fernsehen, Arbeiten am Bildschirm und lange Autofahrten verzichten. In der Regel können Sie nach drei Tagen wieder zur Arbeit gehen und Sport treiben.

Verläuft die Behandlung ohne Komplikationen können Sie nach der Augenlaser-Behandlung ein Leben lang besser sehen.

Dass Sie nach dem Augenlasern wieder schlechter Sehen, kommt nur selten vor. Dies kann etwa Patienten treffen, die vor der Laserbehandlung sehr hohe Dioptrienwerte hatten. Ab dem Alter von etwa 45 Jahren tritt die natürliche Alterssichtigkeit auf - die Augenlinse ist weniger elastisch und die Sehkraft lässt nach. Dies geschieht auch bei Personen, die eine Laserbehandlung hatten.

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Author: Chrissy Homenick

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